
Eine erste Synagoge, wohl vor 1825 erbaut, brannte 1839 bei einem Großfeuer völlig ab. Eine Neue wurde 1844 in der heutigen Kirchgasse errichtet. Der Bauplan zeigt typische Merkmale vieler Landsynagogen: Das Gebäude mit Mikwe diente zugleich als Lehrerwohnung, aber auch als Viehstall und Scheune. Nach der Schließung der Synagoge wegen Baufälligkeit durch die preußischen Behörden, erbaute man 1911 eine neue stattliche Synagoge, die eine der größten jüdischen Gemeinden der Region beherbergen konnte: 156 Mitglieder bei einer Einwohnerzahl von 799 (1895).
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge innen völlig zerstört, keiner der Sakralgegenstände ist erhalten geblieben. Aus Sorge um die umliegenden Häuser wurde das Gebäude nicht in Brand gesetzt.
Die Zivilgemeinde erwarb das Gebäude 1955, zog eine Zwischendecke anstatt der Frauenempore ein und errichtete im Erdgeschoss eine Gefrieranlage und Wäscherei. Das Obergeschoss diente als Schulsaal und später als Versammlungsraum.
Nach kontroversen Diskussionen wurde das Gebäude 1985 unter Denkmalschutz gestellt und das Äußere weitgehend wieder in seinen Originalzustand zurückversetzt. Der Förderkreis Synagoge Laufersweiler e.V. nutzt das Gebäude seit 1989 als Stätte der Völkerverständigung und Toleranz und gründete 2014 das „Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrum für das Landjudentum“. Die ehemalige Synagoge ist Teil eines Erinnerungsensembles, das die Dauerausstellung „Sie gehörten zu uns“, einen künstlerischen Erinnerungsort, einen Weg der Erinnerung, einen Pfad der jüdischen Lyrik sowie den jüdischen Friedhof umfasst.
Fotonachweis: Forst-Mayer Studien- und Begegnungszentrum für das Landjudentum